Östlich des Zentrums von Madrid gelegen, wurde die Plaza de Toros Las Ventas als Heimat des umstrittenen Stierkampfsports erbaut und wird als Spaniens „Stierkampfkathedrale“ gefeiert. Mit einer Kapazität von über 23.000 Sitzplätzen ist sie die größte Stierkampfarena des Landes und eine der größten der Welt. In den fast hundert Jahren ihres Bestehens hat die Arena eine Vielzahl von Veranstaltungen veranstaltet, darunter Beatles-Konzerte, Motocross-Wettbewerbe, Opernaufführungen, Hochzeiten, Wanderzirkusse, Autoshows und Rockkonzerte. Es ist von Mitte Mai bis September für Stierkämpfe geöffnet, und während des einwöchigen San Isidro-Festivals im Mai findet täglich ein Stierkampf statt.

Der Haupteingang der Stierkampfarena verfügt über einen großen maurischen Bogen, der als „Tor zum ewigen Ruhm“ bekannt ist und der ultimative Traum eines jeden jungen Torero (Stierkämpfer) ist. Außerhalb der Arena finden die Besucher mehrere Statuen, die wichtige Persönlichkeiten der spanischen Stierkampfwelt ehren, sowie eine Bronzebüste des schottischen Arztes Alexander Fleming, dessen Entdeckung des Antibiotikums Penicillin dazu beigetragen hat, das Leben vieler Stierkämpfer zu retten.

Im Inneren ist die Stierkampfarena in zehn Tendidos (Abschnitte) unterteilt, die strahlenförmig vom sandigen Mittelring ausgehen. Die teuersten Steinplätze befinden sich im Sombra (Schatten), die billigsten unter dem Sol (Sonne) und die mittleren im Sol y Sombra oder Halbschatten. Die eingefleischtesten Stierkampffans sitzen normalerweise im Tendido 7 unter der Sonne.

Auf der Rückseite der Arena befindet sich das Stierkampfmuseum, das ausgefallene Stierkampf-Outfits, Accessoires, Büsten und Porträts berühmter Stiere und Toreros sowie eine Reihe von Stierkampf-Radierungen („La Tauromaquia“) des spanischen romantischen Malers Francisco Goya zeigt. Eine gerahmte Kopie einer päpstlichen Bulle (öffentlicher Erlass) von Papst Pius V. aus dem Jahr 1567, die Katholiken die Teilnahme an Stierkämpfen verbot, ist ebenfalls ausgestellt.